„Tag der Archive“ 2022 unter dem Motto “Fakten, Geschichten, Kurioses“
Archiv? Was ist das?
Das sind doch die grauen unscheinbaren Mäuse, die mit Ärmelschonern und dicker Brille im Keller sitzen und ganz geheim im Verborgenen alte Akten hüten und entstauben.
Um diesem antiquierten und zugleich falschen Image entgegenzuwirken, ruft der „Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.“ seit 2001 im zweijährigen Rhythmus zu einem bundesweiten „Tag der Archive“ auf. Anliegen seitens des Fachverbandes ist es, den Archiven als moderne Forschungseinrichtungen mehr Beachtung in der Öffentlichkeit zu schenken und eine stärkere Akzeptanz und Wahrnehmung in Bevölkerung und Politik zu erreichen. Keine andere Einrichtung ist so tief mit der Sicherung unseres schriftlichen Kulturerbes betraut wie die Archive. In keinem anderen Bereich begegnen sich Geschichte und Geschichten auf so vielfältige Weise. Als Orte der Kultur und Wissenschaft haben sie schon längst das verstaubte Image abgelegt und bewiesen, dass die Archivare in der heutigen Zeit überaus weltoffen und zukunftsorientiert arbeiten. Die Archivierung elektronischer Daten sowie die Digitalisierung sind allgegenwärtig und bestimmen zunehmend den Alltag der Archivmitarbeiter. Mit der Erforschung der Vergangenheit schaffen sie Verständnis für die Gegenwart und Zukunft - ein Gut, was heute in Zeiten zunehmenden Rechtsradikalismus, grassierender Fremdenfeindlichkeit und aufkeimenden Nationalismus mehr denn je an Wert gewinnt. Indem die Archivare der Gesellschaft immer wieder den Spiegel des Vergangenen vorhalten, stärken sie aktiv das Bewusstsein für das Kommende.
Dabei ist die Arbeit der Archivare und Archivarinnen keinesfalls so staubtrocken wie es sich anhört - im Gegenteil: sie kann sehr spannend und mitunter auch amüsant und lustig sein. Beim Eintauchen in die Quellen trifft man immer wieder auf Informationen, die einen schmunzeln und manchmal auch auflachen lassen. Womit sich unsere Vorväter doch so beschäftigen mussten.
Um auch die Öffentlichkeit an diesen Einblicken teilhaben zu lassen, dafür gibt es den „Tag der Archive“, der in diesem Jahr am 05. und 06. März unter dem Motto „Fakten, Geschichten, Kurioses“ stattfindet. Allerdings setzt auch hier die Corona-Pandemie Grenzen, so dass die Archive auf Präsenzveranstaltungen weitgehend verzichten mussten. Hier zeigt sich nun auch die Kreativität der Archivare. Wie die Museen öffnen sich auch die Archive der virtuellen Welt und wünschen sich auf diese Weise, ein breites interessiertes Publikum erreichen zu können.
