Zwickau erstmals (wieder) mit Stadtschreiberin

veröffentlicht am: 02.07.2019

Das Kulturamt informiert:

Cora Herzog tritt in die Fußstapfen von Stephan Roth

Die 1993 in Lichtenstein geborene und in Hohenstein-Ernstthal lebende Studentin Cora Herzog ist seit 1. Juli 2019 Stadtschreiberin von Zwickau. Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, das städtische Geschehen zu dokumentieren und Beiträge für die Schriftenreihe des Stadtarchivs zu verfassen. Für das neu geschaffene Amt erhält Herzog für ein halbes Jahr ein Stipendium.

Der Stadtrat hatte im Februar die Etablierung einer Stadtschreiberstelle „Stephan Roth“ beschlossen. Diese Stelle unterscheidet sich vom klassischen Stadtschreiber in anderen Orten, wo meist ein Literaturstipendium vergeben wird. In Anlehnung an die Verdienste des bedeutenden Stadtschreibers Stephan Roth (1492-1546), die dieser für die lokale Geschichtsschreibung hat, wurde eher ein Chronist als einen Literat gesucht. Angesprochen fühlen sollten sich insbesondere Historiker, Germanisten, Bibliothekare, Dokumentare oder Archivare, die am Anfang ihres beruflichen Werdegangs stehen oder sich innerhalb ihrer Ausbildung oder bei einem Praktikum für ihre Zukunft orientieren möchten. Im Rahmen des Stipendiums sollen nun städtische Veranstaltungen dokumentarisch begleitet und Beiträge für die Schriftenreihe „Cygnea“ des Stadtarchivs verfasset werden. Ziel ist außerdem, die zum Stadtjubiläum erschienene Zwickauer Stadtchronik durch das Zusammenstellen wichtiger städtischer Ereignisse im Jahresrückblick fortzuführen. „Die Stadt Zwickau schlägt mit dieser Ausrichtung der althergebrachten Stadtschreiberstellen ein neues Kapitel dieser Tätigkeit auf und greift dabei gleichzeitig auf ihre ursprünglichen Wurzeln zurück.“, so Kulturamtsleiter Dr. Michael Löffler.

Die Jury, bestehend aus Dr. Michael Löffler, der Leiterin des Stadtarchives Silva Teichert und Archivar Benny Dressel, traf ihre Wahl aus vier Bewerbungen. Cora Herzog überzeugte durch ihren bisherigen Bildungsweg. Nachdem sie den Bachlorstudiengang Germanistik erfolgreich abgeschlossen hatte, begann sie den konsekutiven Masterstudiengang Rezeptionskulturen der Vormoderne an der TU Chemnitz. Aktuell arbeitet Herzog an ihrer Masterarbeit zum Thema der Rezeption des Mose in der volkssprachlichen Verdichtung des Mittelalters. Ihre berufliche Zukunft sieht sie im Bereich des Archivwesens und der Forschung. „Ich freue mich sehr, das Amt der Stadtschreiberin von Zwickau antreten zu dürfen und so auf den Spuren Stephan Roths zu wandeln. Bereits während meines Studiums interessierte mich die Arbeit in Archiven und die damit verbundenen historischen Themen sehr. Deshalb reizt es mich natürlich, mich auf diesem Gebiet im Rahmen dieses Stipendiums ausprobieren zu können. Daran gefällt mir besonders der aktuelle Bezug des Projekts durch die Weiterführung der Stadtchronik von Zwickau. Aus diesem Grund stelle ich gern mein Wissen zur Verfügung und hoffe, meine Aufgabe so gut wie möglich erfüllen zu können.“, so Cora Herzog.

Die gebürtige Lichtensteinerin wird vom 1. Juli bis 31. Dezember 2019 das Amt des Stadtschreibers „Stephan Roth“ innehaben. Vergütet wird dies mit 1000 Euro monatlich und einer kostenfreien Wohnung. Das Stipendium wird von der Stadt Zwickau vergeben. Das mietfreie Wohnen wird durch die Unterstützung der WEWOBAU ermöglicht.

Kulturamtsleiter Dr. Michael Löffler und Stadtschreiberin Cora Herzog
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